So dreist, so peinlich, so Berlin
In Berlin herrscht offensichtlich Narrenfreiheit: Ob das desaströse Katastrophenmanagement beim Fußballverein Hertha BSC oder bei der Posse um den neuen Flughafen, der nun doch erst 2013 kommt.

Stirb langsam, alte Dame. Oder auf Neudeutsch: Die Hertha. Gestern wies das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) den Protest gegen das Ergebnis des "Skandal-Relegationsspiels in Düsseldorf":http://theeuropean.de/lukas-hermsmeier/11095-relegationsspiel-duesseldorf-gegen-hertha zurück. Das Gericht hat einen Einspruchsgrund gegen den Sieg von Fortuna Düsseldorf verneint, weil keine einseitige Schwächung Herthas vorgelegen habe. Der Verein ist abgestiegen, wenn nicht das DFB-Bundesgericht anders entscheidet. Doch damit ist nicht zu rechnen. Hertha zeigt sich bei der Streitstrategie so desolat wie schon die gesamte Saison. Die von Klub-Anwalt Christoph Schickhardt erklärte „Todesangst“ bei den Spielern wegen der auf den Platz gestürmten Fortuna-Anhänger war spätestens dann als plumpe Schutzbehauptung entlarvt worden, als Schiedsrichter Wolfgang Stark am vergangenen Freitag über den tatsächlichen Gemütszustand der Elf berichtet hatte: Eine Traube von Amok-Kickern hatte den Unparteiischen mit obszönen Pöbeleien und sogar mit Schlägen in seine Kabine gehetzt. Hertha entschuldigte sich erst, als sie durch Starks öffentliche Aussage dazu gezwungen war, vier Tage nach dem Spiel, einen Tag nach der Verhandlung. Halbherzig und verklausuliert.