Schmerzen, bis der Arzt kommt
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Das kritische Zeitfenster für eine nachhaltige Regulierung der Finanzwirtschaft schließt sich. Der sprichwörtliche Arzt, den BaFin-Präsident Sanio den Banken senden wollte, könnte vielleicht zu spät kommen.

Inzwischen ist es schon fast müßig, zu fragen, im wievielten Jahr der Finanzkrise wir uns befinden oder ob sie schon vorbei ist, weil noch große Herausforderungen auf uns zukommen werden. Der BaFin-Präsident Jochen Sanio wurde kürzlich mit den Worten zitiert: "Die Banken werden Schmerzen haben, bis der Arzt kommt.“ Hiermit bezog er sich auf die neuen Eigenkapitalanforderungen, die in der letzten Woche in Seoul von den G20-Regierungschefs verabschiedet wurden. Gerade diese Zusammenkunft gibt Anlass sowohl für eine Rückschau und einen Ausblick auf Reaktionen und Lehren aus der Finanzkrise. G20 sollte "das“ Forum sein, um eine international wirksame Finanzmarktregulierung zu verabreden. Denn die Krise hat deutlich gezeigt: Ungeachtet von Grenzen, politischen Systemen und Kulturen sind die Märkte heutzutage so stark vernetzt, dass nationale Eruptionen sich wie ein Tsunami ausbreiten, wenn diese nicht verhindert werden oder Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.