Schwarz-Grün im Trockendock
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Nach dem Rücktritt von Hamburgs Erstem Bürgermeister hat es die Grün-Alternative-Liste in der Hand, das schwarz-grüne Projekt am Leben zu erhalten. Die Abstimmung im August entwickelt sich dabei zur Gretchenfrage, denn der CDU-Kandidat Christoph Ahlhaus ist als Hardliner verschrien, der wenig mit grünen Ansichten anfangen kann.

In Hamburg hat die Politik am Sonntag einen Volksentscheid zur Primarschule und einen Bürgermeister verloren. 55 Prozent der Bürgerinnen und Bürger bedauern laut einer aktuellen Umfrage den Rückzug von Ole von Beust. 58 Prozent haben gegen die Primarschule gestimmt! Sind das dieselben Menschen? Wollen Wähler und Wählerinnen eine Person, die für die Politik steht? Einen Obama, Sarkozy oder Berlusconi? Und was ist mit dem politischen Programm? Heißt das, es muss Neuwahlen geben, weil der Bürgermeister, der gar nicht vom Volk gewählt wird, im politischen Alltag über Bord gegangen ist? Die Gleichzeitigkeit der Ereignisse beschäftigt die Medien, das Volk und die in Hamburg mitregierenden Grünen. Die CDU ist überrascht von der Wucht der Ereignisse. Sie schlägt einen neuen Bürgermeister vor: Den bodenständigen Christoph Ahlhaus, einen Gegenentwurf von der anderen Seite des CDU-Spektrums. Der bisherige Herr im Rathaus war ein Bürgermeister mit Charisma, keiner für Volksfeste, ein Hanseat mit eisern geschütztem Privatleben.