Vademekum für Internet-Freigeister
Egal ob in den USA, Großbritannien oder demnächst auch bei uns: Wenn der Staat schnüffelt, hilft kein Datenschutzbeauftragter. Stattdessen sollten wir uns an eine Ethik aus dem Jahr 1984 erinnern.

Besser könnten die Regieanweisungen von Geheimdiensten nicht funktionieren, um undichte Stellen wie in einem x-beliebigen Agenten-Thriller zu diskreditieren, bloßzustellen, jegliche Lebensadern zu kappen und finanziell ausbluten zu lassen. So ergeht es Wikileaks-Gründer Julian Assange und nun auch Edward Snowden. Man kratzt an seinem Sockel, lanciert Details aus dem Privatleben, zerpflückt die Motive und zerlegt das private Netzwerk des missliebigen Flötenspielers. Dann stehen nicht mehr die Machenschaften von staatlichen Schnüffel-Agitatoren auf der Tagesordnung, sondern die „Verfehlungen“ des Geheimnisverräters. Die massiven Einschüchterungskampagnen und Denunzianten-Manöver laufen immer nach dem gleichen Muster ab.