Begrenzung der Managergehälter?
Ausgerechnet die SPD und ihr neuer Frontmann Martin Schulz überrumpeln nun die Unionsparteien mit ihrem Gesetzentwurf zur Einschränkung hoher Managergehälter. Inklusive Boni soll die Gesamtvergütung eines Vorstands künftig nur noch bis zu einer Höhe von 500.000 Euro als Betriebsausgabe steuerlich absetzbar sein.

„In Deutschland, da sind die Laster unbekannt; nur Habsucht, Gier und Neid, die kennt man hier seit ein’ger Zeit.“ Mit diesem Sinnspruch lässt sich die von Emotionen und Kalkül bestimmte Debatte zur Begrenzung von Managergehältern trefflich fassen. Phantasie und Gemüt werden erregt, wenn ein Bediensteter als Salär weit über 10 Mio. Euro p.a. als Grundgehalt, dazu noch edle Dienstwägen und obendrauf Zulagen, Aktienoptionen sowie Boni erhält. Dass zuweilen auch Sport- und Showstars, Fernsehgrößen, Stararchitekten und –dirigenten sowie Opernsänger als galaktisch empfundene Gagen kassieren, fällt zwar auf, aber nicht so massiv ins Gewicht. Bei Stars und Sternchen wird gnädig konzediert, dass sie Stadien und Hallen füllen oder ihr Geld via Einschaltquoten, Userklicks und verkaufte Auflagen zumeist wieder einspielen und als Rennfahrer, Extremsportler und Artisten hin und wieder auch Leib und Leben riskieren. Anders scheint es bei hochbezahlten Managern zu sein, die als Privilegierte einer exklusiven Kaste wahrgenommen werden. Während die Karriere eines Showstars schon morgen vorbei sein kann, bekommt ein wegen Unfähigkeit oder Schlimmerem geschasster Manager oft eine gigantische Abfindung hinterher geworfen – so die landläufige Meinung. Ganz zu schweigen von Altersbezügen und Ruhegeldern, die allein im Fall der ehemaligen Verfassungsrichterin und SPD-Justizministerin Christine Hohmann-Dennhardts 12 Mio. Euro betragen sollen. Als Paradebeispiel für diese Art von Selbstbedienung mittels einverständlich zusammenwirkender Gremien gelten auch die Pensionsansprüche von Ex-VW-Chef Martin Winterkorn, die sich trotz des Diesel-Skandals auf 28 Mio. Euro belaufen sollen. Dass Hohmann-Dennhardts auch noch das Vorstandsressort „Integrität und Recht“ verantwortete, bringt nicht nur bei Volkswagen die Volksseele zum Kochen; ein Aufreger-Thema par Excellence.