Nicht das Grüne vom Ei
Ob Klimaschutz oder soziale Gerechtigkeit – die grünen Weltretter wollen stets das Gute. Anstand, Vernunft und Freiheit gehören augenscheinlich nicht dazu.

Es ist durchaus nicht leicht, sich heutzutage zu einer Partei zu bekennen, ohne dabei auf dem Jahrmarkt der Tugendhaftigkeiten in Verruf zu geraten. Die CDU? Zu konservativ, verstaubt, hinterher noch rechts. Die FDP riecht dagegen nach Raubtierkapitalismus und Hoteliershintergrund, und wer SPD wählt, bekommt Steinbrück, also auch nicht den menschgewordenen Traum aller Genossen. Blieben nur noch die Grünen, die das haben, was allen anderen fehlt. Denn grün, das hat sich mittlerweile herumgesprochen, ist nicht nur ein Programm, sondern ein Lebensgefühl. Manchmal sogar ein Glaubensbekenntnis. Grün steht für Yogamatten, Bionade, Mülltrennung und das Bewusstsein, stets so zu handeln, wie es allgemein als „gut“ anerkannt ist.