Smoke on the water
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Jürgen Trittin, Fraktionschef der Grünen, gibt sein Amt auf. Die große Schnauze ohne Schnauzer tritt ab. Mach's hübsch.

Weg, weg, weg – ach, ist das herrlich. Niederlagen können so wunderschön sein. Erst der sensationelle Freitod der Freidemokraten mit brutaler Fallhöhe von 14,6 Prozent 2009 hinab ins Niemandsland. Und jetzt ein Dominoeffekt, als fielen Weihnachten und Ostern auf einen Tag. Erst Roth, dann Trittin. Geht jetzt auch noch die letzte Bewahrerin der Schöpfung, die DDR-Evangelistin Göring-Eckardt ins Exil? Pustekuchen. Die noch mehr vermerkelte Betschwester der Partei ist während des Wahlkampfes so wenig aufgefallen, dass sie nun hoffen kann, die wenigen Grünwähler hätten das in vier Jahren alles schon wieder vergessen und kündigt salbungsvoll ihre Kandidatur für den neuen Fraktionsvorsitz an: „Wir haben eine schwere Führungsaufgabe, dafür werde ich Verantwortung übernehmen.“ Dass die Partei allerdings besonders schwer an Gestalten wie sie selbst eine ist zu schleppen hat, scheint ihr dabei entgangen.