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> Gauck ist der geeignete Kandidat

Wer, wenn nicht Gauck

In der Nachfolgerfrage kann es nur eine Antwort geben: Joachim Gauck. Mit seiner Wahl würde die Politik zeigen, dass sie Fehler eingestehen und daraus lernen kann.

The European

An Christian Wulff gilt es keinen Gedanken mehr zu verschwenden, er ist Geschichte. Abgeschafft wird das Amt in den nächsten vier Wochen wohl nicht werden, wie es sich "Alexander Görlach wünschen würde":http://theeuropean.de/alexander-goerlach/10017-christian-wulff-ist-nicht-mehr-bundespraesident. Insofern bleibt die Frage, wer denn Wulffs Nachfolger oder seine Nachfolgerin werden soll. Und die ist durchaus spannend. Oder auch nicht. Denn eigentlich kann es nur eine Antwort geben: Joachim Gauck.

Hätte Schwarz-Gelb 2010 ein Einsehen gehabt, wäre uns das Wulff-Drama erspart geblieben
Politik ist immer auch Symbolik, umso mehr, wenn es sich um ein Amt wie das des Bundespräsidenten handelt, das formal in seinem Recht doch sehr limitiert ist. 2010 wollte die schwarz-gelbe Koalition die anstehende Neuwahl des Bundespräsidenten nutzen, um ihre Regierungsfähigkeit unter Beweis zu stellen, was gehörig schiefging und vor allem die FDP an den Abgrund führte. Nun, da die Mehrheitsverhältnisse in der Bundesversammlung alles andere als klar sind, steht plötzlich der überparteiliche Konsens im Mittelpunkt. Hätte dies schon im Sommer 2010 gegolten, das erbärmliche Drama um Wulff wäre uns erspart geblieben, denn dann hätte es eine deutliche Mehrheit für Joachim Gauck, den unbequemen, überparteilichen Bürgerrechtler gegeben. Warum sollte dies nun, im Angesicht des Scheiterns des Parteipolitikers Wulff und der Erkenntnis, dass eine Mehrheit alleine eben nicht in die Glückseligkeit führt, anders sein? Gauck wäre immer noch ein exzellenter Kandidat, der wählbar wäre von den Grünen über die SPD und die FDP bis hin zur Union.
Die Politik kann ihre Lernfähigkeit beweisen
Natürlich gibt es auch noch andere Kandidaten, die von ihrer Persönlichkeit durchaus in der Lage wären, dem Amt seine Würde zurückzugeben. Norbert Lammert, der aufmüpfige Bundestagspräsident, wäre einer davon. Töpfer wird es aufgrund seiner zu großen Nähe zu grünen Gedanken nicht werden, von der Leyen darf es aufgrund ihrer Einstellung zu den Bürgerrechten (Stichwort „Zensursula“) nicht werden und de Maizière wird als Stabilitätsanker im Kabinett noch gebraucht. Selbst wenn es noch andere spannende Alternativen geben sollte, bleibt Gauck erste Wahl. Und zwar schon aus einem ganz einfachen Grund: Nur er wäre der Beweis, dass die Politik auch einmal bereit ist, im Interesse des Volkes Fehler einzugestehen und daraus zu lernen. Die Kür eines gemeinsamen Kandidaten Gauck von Schwarz-Gelb und Rot-Grün wäre ein deutliches Zeichen, dass das langfristige Wohl des Landes am Ende doch über dem kurzfristigen Wohl der jeweiligen Partei steht. Auch die Fähigkeit zu Demut und Reue sind politische Dimensionen. Unabhängig davon, dass nur mit Joachim Gauck als Bundespräsidenten eine nachhaltige Beschädigung des demokratischen Systems in der öffentlichen Wahrnehmung vermieden werden kann, wäre die Wahl eines ehemaligen DDR-Bürgerrechtlers auch ein starkes Zeichen in Richtung derjenigen, die die eigentlichen Idole der deutschen Demokratie sein können, nämlich die Menschen, die 1989 die Mauer mit ihrem Mut – und ihrer Aufmüpfigkeit – zu Fall gebracht haben. Diese Landsleute noch einmal zu würdigen, indem man einen der ihren zum Präsidenten der geeinten Republik macht, würde Deutschland gut zu Gesicht stehen.
Mit Gauck gäbe es keine Skandale
Ich glaube fest daran, dass Joachim Gauck sich der Verantwortung nicht entziehen wird – wenn er denn von einer breiten Mehrheit getragen und von der Kanzlerin gefragt würde. "Angela Merkel hat es dieses Wochenende in der Hand":http://theeuropean.de/malte-lehming/10039-merkel-sollte-gauck-als-kandidaten-aufstellen, über ihren Schatten zu springen und im Sinne ihres Amtseides zu handeln. Dann heißt der neue Bundespräsident in einem Monat Gauck. Und ich bin mir sicher, dass das dann auch bis zur nächsten regulären Wahl der Fall sein wird und wir "keinen skandalbedingten Rücktritt":http://theeuropean.de/margaret-heckel/10013-christian-wulff-tritt-zurueck erleben werden.
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