Profitiert Russlands Wirtschaft vom Tanz um den goldenen Fußball?
Kann sich die deutsche Nationalmannschaft in den Kampf um den WM-Titel einschalten? Bislang gibt es Zweifel, ob auch in diesem Jahr hierzulande ein Fußball-Boom zu entfachen ist. Doch damit sind wir nicht allein: Nachhaltige Impulse für die Wirtschaft sind auch für Russland unwahrscheinlich. Das hat sehr handfeste Gründe.

Russland trägt die 21. Fußballweltmeisterschaft aus. Dies ist das teuerste Fußballturnier aller Zeiten. Der Zuwachs an Aufmerksamkeit dies- und jenseits des Ural ist gewaltig. Stadien wurden errichtet, Straßen gebaut und Flughäfen modernisiert: In Russland beginnt eine Fußballweltmeisterschaft, die in zweierlei Hinsicht Maßstäbe setzt. Zum einen ist es die erste WM, die auf gleich zwei Kontinenten ausgetragen wird – in Europa und Asien. Zum anderen wird es mit Kosten von schätzungsweise rund 20 Milliarden US-Dollar das teuerste Fußballturnier aller Zeiten. Während die russische Nationalmannschaft nach ihren eher ernüchternden Testspielen von Superlativen noch immer weit entfernt ist, hat sich bei allen bleibenden Herausforderungen zumindest der Ausblick für die russische Wirtschaft zuletzt verbessert: Nachdem das flächenmäßig größte Land der Welt im Jahr 2016 noch in der Rezession steckte, betrug das Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr bereits 1,5 Prozent. 2018 prognostiziert die Deutsche Bank eine weitere Beschleunigung auf 1,8 Prozent.