Von rechts angezogen
Die Ansprüche der Franzosen an den Staat sind groß – umso größer ist da die Angst vor EU und Globalisierung. Wer von diesen Entwicklungen nicht profitiert, wählt rechts.

Die Gegner von Globalisierung und EU gehen gestärkt aus dem ersten Durchgang der französischen Präsidentschaftswahlen hervor. Die Kandidaten der extremen Rechten und Linken, Marine Le Pen von der Front National und Jean-Luc Mélenchon von der Linkspartei, konnten am 22. April zusammen 30 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Auch die beiden Spitzenreiter Nicolas Sarkozy und François Hollande waren gezwungen, in ihrem Wahlkampf der breiten antieuropäischen Stimmung Rechnung zu tragen. Auch wenn französische Großkonzerne wie Veolia oder Vivendi weltweit erfolgreich tätig sind, in den Augen vieler Franzosen stellen Europäische Union und der globale Markt heute eine Gefahr dar.