Plumper Ego-Trip
Für Frank Schirrmacher sind wir Ökonomen die Wurzel aller Gier. Doch sein Buch beruht auf einem großen Missverständnis. Eine Kritik.

Die deutsche Debatte über Ursachen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise hat mit der Veröffentlichung von Frank Schirrmachers „Ego“ einen ungeahnten Tiefpunkt erreicht. Allen Ernstes soll es die von böswilligen Wissenschaftlern, vor allem Ökonomen, betriebene „Spieltheorie“ gewesen sein, die eine Welt voller Gier und Eigennutz geschaffen und damit die Wurzeln der Krise begründet hat. Dass diese These aus vielerlei Gründen grober Unfug ist, haben kompetente Rezensenten zum Glück schnell erkannt. Zu nennen sind der Magdeburger Ökonom Karl-Heinz Paqué ("„Aufgeregt, aber nicht aufregend“, „Die Welt“, 16. Februar 2013":http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article113678504/Aufgeregt-aber-nicht-aufregend.html) sowie die Wirtschaftsjournalisten Dieter Schnaas und Nikolaus Piper von „Wirtschaftswoche“ („Achtung, Rationalitätsroboter“, 25. Februar) beziehungsweise „Süddeutscher Zeitung“ ("„Monster-Unsinn“, 2. März":http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bestseller-ego-das-spiel-des-lebens-monster-unsinn-1.1613964).