Mehr Sozialismus wagen!
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Medienhäuser und Verlage überlegen sich neue Finanzierungsmöglichkeiten, um am Nachrichtenmarkt zu bestehen. Doch vielleicht braucht es für Nachrichten gar keinen Markt.

Axel Springer hat eine Paywall für das Angebot der „Welt“ eingerichtet. Das ist keine Nachricht speziell für die Medienwelt allein. Vielmehr zeigt es, dass in Zeiten digitalen Wirtschaftens und Unternehmerseins Geschäftsmodelle, die früher einmal zu Recht diesen Namen getragen haben, heute keines mehr sein müssen. Der Reihe nach. Viele Angebote haben in den vergangenen zehn Jahren das eine oder andere ausprobiert, um von ihren Leserinnen und Lesern Geld für das Angebot im Browser zu erhalten. Das meiste davon war nicht erfolgreich. Weltweit renommierte Angebote wie die „New York Times“ haben bei solchen Unterfangen noch am ehesten eine Chance und auch da ist es eher so, dass diese Bemühungen viel Geld verschlingen und Nerven kosten: War es vor einigen Jahren noch das Problem, die Zahlungen sicher und unkompliziert abzuwickeln, hat sich, nachdem das behoben war, gezeigt, dass generell der Wert, den ein einzelnes Newsstück für den Leser hat, geringer ist, als das den Verlagen lieb sein kann.