Zittern vor „Breitbart News“
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In den Redaktionsstuben macht sich Unbehagen breit. Unbehagen? Von wegen! Es ist die nackte Angst. Der Grund dafür sind „Fake-News“. Falschmeldungen seien so wirkmächtig, dass sie gar Donald Trump den Weg ins Weiße Haus geebnet hätten – so zumindest lautet die Erklärung, die nicht wenige Medienschaffende hierzulande parat haben. Das ist nichts als ein Ausdruck der Hilflosigkeit.

Dass es sich bei den „Fake-News“ nicht nur um ein Phänomen der Medienbranche handelt, macht der Umstand deutlich, dass in den vergangenen Wochen von CDU/CSU und SPD öffentlich erwogen wurde, ein Ministerium gegen bewusste Falschmeldungen ins Leben zu rufen. Angesichts solcher Gedankenspiele fühlt man sich unweigerlich an das „Wahrheitsministerium“ aus der Dystopie „1984“ erinnert. Wo staatliche Stellen entscheiden wollen, was wahr und damit gut ist, steckt die Zensur bereits munter in den Kinderschuhen. Ungeachtet dieses Umstandes schlossen sich Anfang Januar einflussreiche Medienakteure der Bundesrepublik dem internationalen „First Draft Partner Network“ an. Unter anderem „Zeit Online“ und die ARD haben sich nun dem koordinierten Kampf gegen „Fake-News“ verschrieben. Bevor die Bundesregierung also selbst tätig wird, versuchen sich die Medien selbst zu regulieren. Darauf setzt auch ein Artikel, der auf dem Medienportal horizont.de am 2. Januar erschien. Autor Volker Schütz gibt zu bedenken: „So wenig Gesetze Kriminalität ausschließen, können Gesetze Hate- und Fake-News verhindern. Man muss Hass und Gewalt bekämpfen. Aber wir brauchen keine Wahrheitspolizei. Sondern kritische Medien, die ihren Job tun: informieren, analysieren, Stellung beziehen.“