Durchwursteln und spielen
Die Zukunft des Journalismus lässt sich schwer voraussagen. Wie wäre es statt großer Pläne also mit Produktionsmethoden, die auf Geschwindigkeit und Spontaneität setzen?

Durchwursteln statt bedeutungsschwere Masterpläne zu schmieden sei das probateste Mittel, um in der digitalen Sphäre zu überleben, so die Empfehlung von Jochen Wegner, Chefredakteur von „Zeit Online“. In seiner Eröffnungsrede auf dem Besser-Online-Kongress des Deutschen Journalisten Verbandes (DJV) sieht er das Merkel-Prinzip als den besten Ansatz, wie heute Medien entwickelt werden müssen. Man könne vielleicht ein halbes Jahr weit sehen, aber bestimmt nicht zehn Jahre. „Alle Masterpläne scheitern permanent“, so Wegner. Wo die Zukunft der Print- oder Onlinemedien im Jahr 2020 liegen werde, die man jetzt so intensiv diskutiert, kann er nicht beantworten. „Ich weiß es nicht. Es passieren gerade so viele Dinge bei der Veränderung des Verhaltens der Nutzer und Leser, dass ich froh wäre, wenn ich wüsste, was wir nächstes Jahr machen“, sagt Wegner.