Die Berliner Wahl – ein Menetekel für Deutschland
Fernab sind die Zeiten, als die einstigen Volksparteien unter Figuren wie Willy Brandt, Richard von Weizsäcker oder Eberhard Diepgen satte Ergebnisse über 40 Prozent einfuhren. Einziger Lichtblick bei dieser Wahl ist der Wiedereinzug der FDP in den Landtag.

Das Ergebnis der Wahlen zum Abgeordnetenhaus in der deutschen Hauptstadt ist für die Parteien der demokratischen Mitte ein einziges Desaster. Die Sozialdemokratie fuhr das schlechteste Ergebnis seit Kriegsende ein. Die Triumpftöne des SPD-Landesvorsitzenden und Regierenden Bürgermeisters Michael Müller haben schon tragisch-komische Züge. Auch die CDU ist mit gerade mal 17 Prozent der Wählerstimmen katastrophal abgestürzt. Fernab sind die Zeiten, als die einstigen Volksparteien unter Figuren wie Willy Brandt, Richard von Weizsäcker oder Eberhard Diepgen satte Ergebnisse über 40 Prozent einfuhren. Einziger Lichtblick bei dieser Wahl ist der Wiedereinzug der FDP in den Landtag. Hier hat sich der Rest des liberalen Bürgertums im Westteil der Stadt zusammengetan und mit der Forderung nach einem Weiterbetrieb des Flughafens Berlin-Tegel einen populären Schwung gegeben.