Ein starkes Stück Ungerechtigkeit
Die Regierungskoalition hat sich durchgesetzt, das Betreuungsgeld wird 2013 eingeführt. Die Prämie bringt weder mehr Wahlfreiheit noch wertet sie häusliche Erziehungsarbeit auf. Stattdessen macht sie Deutschland ein Stück ungerechter.

Das Betreuungsgeld kommt, auch wenn SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück bereits angekündigt hat, die „Herdprämie“ nach einem Regierungswechsel sofort wieder abzuschaffen. SPD und Grüne wollen außerdem gegen die Einführung des Betreuungsgeldes klagen – ob es was bringt, ist fraglich. Wünschenswert wäre es aber, denn: Das Betreuungsgeld ist grundsätzlich falsch und hat mit der von CDU/CSU und FDP proklamierten „Wahlfreiheit“, Kinderbetreuung betreffend, nichts zu tun. Tatsächlich haben viele Mütter in Deutschland keine Wahl, weil schlicht und einfach zu wenig Krippenplätze vorhanden sind – Kinder zu Hause zu betreuen (durch die Eltern, Verwandte, Freunde oder Tagesmütter) wird so oft zur einzigen Möglichkeit.