Weg vom reinen Animationsprogramm
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Verlage sollten sich in Zukunft zu Dienstleistern wandeln und vor allem ihre lokalen Communitys ausbauen und diese mit allem bedienen, was sie sich wünschen. Eins passt da ganz sicher nicht dazu: Geld für Inhalte verlangen.

Die Apps von Bild und Welt wurden im ersten Monat zusammen 100.000 Mal verkauft. Abzüglich 30 Prozent Provision für Apple bleiben also grob geschätzte 75.000 Euro für Springer. Im Monat. Eine ganzseitige Werbung in der gedruckten Bild bringt, laut Preisliste, knapp 379.904 Euro. Am Tag. Das Dilemma der Zeitungshäuser: Der Versuch, die Leser online zum Zahlen zu bringen, spült auch in Zukunft nie genug Geld in die Kassen. Zumindest nicht genug, um einbrechende Werbeerlöse auszugleichen. Am Ende bleibt immer ein großes finanzielles Loch. Und schlimmer noch: eine Schar verprellter User. Die meisten Verlage übersehen in der Paid-Content-Debatte ihr wertvollstes Gut: die Zeit Ihrer Leser sowie bestehende, Jahrzehnte alte Communitys. Anstatt sie mit Pay Walls und Abogebühren zu vergraulen, sollten Verlage mit ihren Lesern neue Wege beschreiten und sich kreative Erlösmodelle erschließen.