Zero Tolerance
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Die Argumente für die Legalisierung von Drogen sind altbekannt, sie geistern seit über zehn Jahren durch die Öffentlichkeit – immer in einer neuen Verpackung. Falsche Argumente werden durch eine häufige Verwendung nicht richtig, zumal sie von Suchtforschern längst widerlegt wurden.

Der Standpunkt, die Prohibition sei gescheitert, weil immer noch Menschen Drogen konsumieren, spielt in der Debatte um eine Legalisierung aller Drogen eine zentrale Rolle. Als Beleg dafür wird der Opiumkrieg in China herangezogen. Dieser wurde von Großbritannien zur Einführung, Verbreitung und Marktdurchsetzung von Opium geführt, weil die Briten ihre hohen Tee- und Seidenrechnungen aus dem Chinahandel nicht in harter Währung bezahlen wollten. Stattdessen drückten sie Opium aus Indien in den Markt. Es handelte sich also um eine Marktöffnungsstrategie mit dem Ergebnis, dass Armut, Verzweiflung und Todesfälle durch exzessiven Opiumgebrauch an der Tagesordnung waren. China versank im Opiumrausch. Dies als Beispiel für eine gescheiterte Prohibition heranzuziehen, verdreht in abenteuerlicher Weise die historischen Tatsachen.