Auf ihn mit Gebrüll
Manchen reicht es nicht, zu gewinnen, sie wollen ihre Gegner auch erniedrigt am Boden sehen. Für die Geschlechterdebatte bedeutet dies: Mühsam abgebaute Fronten werden mancherorts neu errichtet.

Das muss wahrlich ein Fest gewesen sein für „Spiegel“-Autorin Silke Burmester. Angepeitscht durch einen "Leitartikel der „Zeit“":http://www.zeit.de/2012/47/Weisser-Mann-Macho-Hegemonie (Macho, weiß, von gestern) zum angeblichen Untergang des weißen Mannes nach der Wahlniederlage von Mitt Romney in den USA, hat sie sich "in ihrer Kolumne":http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/silke-burmester-ueber-frauen-und-das-ende-der-zeit-des-weissen-mannes-a-867733.html zum feministischen Orgasmus hochgeschrieben. Sie müssen nämlich wissen, Mitt Romney war das letzte Machtaufbäumen des heterosexuellen, weißen Mannes, darin seien sich „die Klugen einig“. Und dieser hat nun innerhalb „einer Woche“ wie Frau Burmester weiß, stellvertretend für seine gesamte weiße, heterosexuelle Spezies, seine Weltherrschaft verloren. Er ist zum armen Würstchen verkommen: „Eben noch bling-bling und geiles Brusthaar, bist du jetzt der Trottel der Kompanie.“ Der Zug der Geschichte fährt also ohne ihn ab, stattdessen sitzen darin diejenigen, die der weiße Mann angeblich aus seiner Welt bannen will: „Frauen, Farbige, Einwanderer, Homos und Behinderte“. „Der Wind trägt das schallende Gelächter seiner Insassen an dein Ohr“, ruft sie Mitt und seinen weißen Kumpels zu. Nein was für ein Freudentanz für Fräulein Burmester. Endlich ist er am Boden und in Ekstase trampelt sie auf dem Häufchen Elend rum, das angeblich nur noch übrig ist, von dem einst stolzen, weißen Mann. „Die Klugen“, zu denen sich Frau Burmester ohne Zweifel zählt, wissen aber auch noch mehr: Sie stehen auf der richtigen Seite. Sie halten sich nicht auf dem „untergehenden Schiff“ fest, dort werden nämlich nur noch „traurige Gestalten zusammen mit ein paar blöden Neonazis und Kristina Schröder übrig bleiben“. Interessante Linie: Mitt Romney – Neonazis – Kristina Schröder.