Das eine sagen, das andere tun
Zwei gegensätzliche Impulse prägen den politischen Diskurs in den USA bezüglich des Arabischen Frühlings: die Förderung von freiheitlichen Idealen und der Schutz amerikanischer Interessen. Dabei geraten die Bedürfnisse der Menschen in der Region aus dem Blickfeld.

Aus der Sicht vieler amerikanischer Politiker hätten sich die Menschen von Marokko bis Jemen keinen schlechteren Zeitpunkt aussuchen können, um sich aufzulehnen – "am Vorabend eines nationalen Wahlzyklus":http://www.theeuropean.de/yascha-mounk/7708-obamas-wiederwahl. Die Form annehmende politische Realität in Ägypten, Libyen und Tunesien wurde von einigen Kandidaten verschleiert und genutzt, um auf billige Art und Weise politisch zu punkten. Sie nährten verbreitete Ängste und falsche Vorstellungen über eine Region, die ein unglücklicher Brennpunkt der US-amerikanischen Politik des vergangenen Jahrzehnts ist.