Der Kalte Krieg ist vorbei – es lebe der Kalte Cyber-Krieg!
Artikel vom
„Wenn du nicht willst, dass Wladimir Putin etwas aus deiner E-Mail lesen kann, schreibe es nicht in eine E-Mail.“ Das sagt der Cyber-Experte Tyson Barker. Der Ratschlag dürfte für die meisten Politiker ein wenig spät kommen. Schlauer ist man eben oft erst hinterher.

Nach dem Hackerangriff auf die E-Mail-Konten der Mitglieder des Democratic National Committee (D.N.C.) und das Wahlkampfsystem der US-Demokraten, perfekt orchestriert mit dem Parteitag und der Nominierung der Kandidatin für die Präsidentschaftswahlen, geben sich die US-Behörden vorsichtig mit der eindeutigen Identifizierung der Quelle des Angriffs. Und mit einer voreiligen Zuweisung der Schuld der Regierung von Wladimir Putin. Dennoch setzen die amerikanischen Geheimdienste klare Signale, dass der Hackerangriff entweder aus Russland direkt erfolgte – oder wenigstens von den Russen in Auftrag gegeben wurde. Man habe, so die US-Cyberexperten, ähnliche technische Muster in dem Angriff wie in dem Bundestag-Hack identifizieren können. Dass es irgendwann über die „high confidence“ der US-Geheimdienste, der Ursprung der Hackerangriffe läge in Russland, hinausgeht, darf allerdings angezweifelt werden. Hierzu müssten eindeutige Beweise vorgelegt werden und diese – so die "New York Times":http://www.nytimes.com/2016/07/31/us/politics/us-wrestles-with-how-to-fight-back-against-cyberattacks.html?_r=1 – wird es, ohne dass auch die Praktiken amerikanischer Geheimdienste zur Cyberspionage offengelegt werden müssten, nicht geben.