Die Wahl als Qual
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Deutschland wählt einen neuen Bundestag und bestimmt damit auch über eine neue Regierungskonstellation. Unabhängig von dem, was der Wahlkampf noch bringt, ist eigentlich jetzt schon klar: Keine Partei ist wirklich wählbar.

Ich hätte es selbst nicht für möglich gehalten, dass es einmal so weit kommt, aber ich gestehe: Mehr als einmal ging mir in den vergangenen Wochen die Option durch den Kopf, am 22. September einfach gar nicht wählen zu gehen. Dabei kenne ich die Argumente, die man in der Schule, den Medien und auch im privaten Umfeld zu hören bekommt, wenn man über solch einen Schritt laut nachdenkt, auswendig. Immerhin habe ich sie selbst lange genug gebetsmühlenartig heruntergebetet, wenn das Thema darauf kam. Aber was soll ich sagen? Man kann sich eben nicht selbst belügen. Und diesmal habe ich beim Blick auf das, was die Parteien zu bieten haben, einfach überhaupt nicht das Gefühl, dass da für mich etwas dabei wäre.