Das wird wehtun
Wer wird Zypern vor der Staatspleite retten? Zur Debatte stehen die Kirche, Russland und die Sparer. Die einzige geeignete Alternative ist aber schmerzhaft.

Die Krise im Euro-Raum hat sich "in Zypern erneut verschärft":http://www.tagesschau.de/wirtschaft/chronologiefinanzmarktkrise214.html. Das finanziell schwer angeschlagene Land läuft Gefahr, ohne ausländische Hilfe binnen kurzer Zeit zahlungsunfähig zu sein. Die Banken, deren Bilanzsumme den EU-Durchschnitt um mehr als das Doppelte übersteigt, haben auch wegen der Schuldenschnitte in Griechenland hohe Verluste gemacht und stehen vor der Insolvenz. Um das Land vor dem finanziellen Kollaps zu bewahren, haben die Finanzminister der Euro-Länder und der Internationale Währungsfonds ein Hilfspaket von 10 Milliarden Euro geschnürt, das sind rund 50 Prozent der Wirtschaftsleistung des Inselstaates. Die Gelder sind wie üblich an Konditionen gebunden. So sollen Unternehmenssteuern erhöht und Privatisierungen von Staatsbetrieben verstärkt in Angriff genommen werden. Der Großteil der Gelder ist für die Rekapitalisierung der Banken vorgesehen, jedoch bleibt ihre Höhe unter dem tatsächlichen Finanzierungsbedarf. Stattdessen wird erwartet, dass Zypern einen Eigenanteil von 5,8 Milliarden Euro leistet. Da die Eigentümer der Banken das Gros ihrer Investments durch abstürzende Börsenkurse verloren hatten und nur noch wenig zur Rettung beitragen konnten, sollten erstmals die Sparer mit ins Boot genommen werden.