Ohne Einwanderer schafft sich Deutschland ab
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Die vom Sarrazin-Buch angestoßene Integrationsdebatte ist scheinheilig. Erstens brauchen wir die Einwanderer, zweitens gab es die Debatte bereits und drittens sind nicht Einwanderer das Problem, sondern die stetig wachsende soziale Ungleichheit.

Die von Thilo Sarrazins haarsträubenden Thesen ausgelöste Debatte über Einwanderung und Integration will einfach nicht verstummen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Unionspolitiker wie CSU-Chef Horst Seehofer und jüngst gar Bundeskanzlerin Angela Merkel stets neues demagogisches Öl ins schwelende Integrationsfeuer gießen. Dabei ist die Einwanderungsdiskussion ebenso abwegig wie althergebracht. Mehr noch: Sie ist vor allem eine Scheindebatte. Denn das eigentliche Problem der Republik liegt weder in der Zahl der hier lebenden Ausländer noch in ihrer Integrationsleistung, sondern vielmehr in der immer weiter um sich greifenden Ungleichheit im Land.