Trolle lieben nur sich selbst
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Was geht in den Köpfen der Menschen vor, die im Netz rüpelhafte Kommentare hinterlassen?

Kennen Sie Internet-Trolle? Sicher haben Sie schon mindestens einmal ein Exemplar gesehen. Falls nicht, suchen Sie einfach unter einem beliebigen Artikel im Internet. Sie werden sehr schnell fündig: Scrollen Sie einfach herunter. Jede Wette, dass Sie unter dieser Kolumne einen finden können. Trolle sind diejenigen unter uns, die gerne wütende oder besserwisserische Kommentare im Netz hinterlassen. Dabei ist das, was man liest, oft noch „harmlos“. Was diejenigen zu lesen bekommen, die solche Internetkommentare moderieren und freischalten (oder nicht), ist häufig sogar strafrechtlich relevant. Auch Morddrohungen sind keine Seltenheit. Wer nun aber glaubt, dass die Trolle niemanden lieben würden, der irrt. Auch die Trolle lieben. Und keiner von ihnen wird am heutigen Valentinstag ohne seine Liebe sein müssen, denn der Troll – ja, wen wundert’s?! – der Troll liebt sich selbst. Das bescheinigt nun eine neue Studie aus Kanada von Erin Buckels, Paul Trapnell und Delroy Paulhus. "„Trolls just want to have fun.“":http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0191886914000324 418 Probanden haben Fragen zu ihrem Online-Kommentarverhalten beantwortet sowie Fragen aus Persönlichkeitstests. Dabei bekannten sich 5,6 Prozent offen zum Trollen. 23,8 Prozent gaben an, sich im Netz hauptsächlich für als persönlich wichtig empfundene Debattenthemen zu interessieren, 21,3 Prozent gaben an, zu chatten – und alle anderen kommentierten laut eigenen Angaben gar nicht oder anders.