Für alle und jeden
Die großen Volksparteien haben heute ein diffuses Erscheinungsbild. Sie selbst werden daran nicht viel ändern können – es gilt, aus der Not eine Tugend zu machen.

Um die gesellschaftliche Verankerung der beiden deutschen Volksparteien ist es nicht gut bestellt. CDU und SPD verlieren seit Jahren Wähler und Mitglieder. Die Parteien antworten auf diese Probleme z.B. mit innerparteilichen Organisationsreformen. Aber trotz virtueller Ortsvereine konnte der Mitgliederschwund nicht gestoppt werden. Vielleicht auch deswegen, weil das eigentliche Problem viel „früher“ beginnt – im Kopf der Bürger. Schon länger wird den großen Parteien hierzulande vorgeworfen, nur unzureichend ein widerspruchsfreies und wiedererkennbares Erscheinungsbild zu vermitteln, in dem Kerninhalte und Alleinstellungsmerkmale klar auszumachen sind. Diese Identitätsdiffusion dient vielerorts als Universalerklärung für den Liebesentzug der Bürger.