Just do it
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Du bist, was du tust. Die moderne Arbeitswirklichkeit hat diese lange gültige Wahrheit längst überholt. Hartz IV, prekäre Beschäftigungssituationen und häufig wechselnde Arbeitsplätze ändern nicht nur unsere Wahrnehmung vom Wert der Arbeit, sondern auch die Gesellschaft selbst.

Die deutsche Arbeitswelt ändert sich in rasantem Tempo. Teilzeit-, befristete und selbständige Beschäftigungen nehmen seit Jahren in hohem Maß zu. Ob Minijob oder Kurzzeitvertrag - insbesondere für junge Arbeitnehmer ist das nicht die Ausnahme, sondern mehr und mehr der Normalfall. Diese Dynamik ist durch politische Entscheidungen forciert worden. Der Ausbau des Niedriglohnsektors und die Förderung reduzierter Beschäftigungsformen wie den 400-Euro-Jobs hat eine Prekarisierung der Arbeitswelt insbesondere für junge Menschen und das untere Einkommensdrittel mit sich gebracht. Obwohl sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf relativ hohem Niveau befindet, ist der inflationsbereinigte Durchschnittslohn seit den neunziger Jahren stagniert. Die Anzahl der “working poor“ ist im letzten Jahrzehnt geradezu explodiert. Wo die Mittelklasse mit der Anzahl der regulären Beschäftigungsverhältnisse tendenziell schrumpft, hat die Anzahl der prekär Beschäftigten ebenso zugenommen wie die Armut im Land.