Bereue!
Spiegel-Autor Matthias Matussek nimmt zu einem Artikel Stellung, den er vor zehn Jahren geschrieben hat; seine „Stunde als Antisemit“. Die neue Erkenntnis ist, dass es einen Antisemitismus-Vorwurf moderner Prägung gibt.

Also gut, Spiegel-Kultur-Reporter Matthias Matussek hat die Augstein-Antisemitismus-Debatte auf dem nicht neutralen Boden seines eigenen Blogs, "den jetzt die „Welt“ veröffentlicht":http://www.welt.de/debatte/kommentare/article112788948/Matthias-Matussek-Meine-Stunde-als-Antisemit.html mit einem Geständnis reloaded. Mit der persönlichen Beichte, er sei eine Stunde seines Lebens als Antisemit durch die Welt gelaufen. Vor zehn Jahren. Eine Stunde, die für ihn nicht still und unbeachtet vorüberging, sondern Folgen hatte: Matussek schrieb, wohl emotional aufgewühlt, in diesen düsteren 60 Matussek-Minuten für den „Spiegel“ eine unmissverständliche Verteidigungsschrift für Jürgen Möllemann. Eben jenen Jürgen Möllemann, über den Michel Friedman, zu der Zeit noch im Zentralrat der Juden, sagte: „Die Ermordung von Menschen beginnt mit Worten wie denen Martin Walsers oder Jürgen Möllemanns.“ Möllemann reagierte empört und meinte, Friedman hätte ihm damit „Beihilfe oder Anstiftung zum Mord vorgeworfen.“ Matussek sah das ähnlich und eilte dem damaligen Zugpferd der FDP schwer bewaffnet mit seiner Edelfeder zur Hilfe.