Ach, Europa
Die amerikanische Finanzkrise ist mittlerweile ein handfestes Problem Europas. US-Präsident Obama mischt sich deshalb gerne mit guten Ratschlägen in die europäische Debatte ein – und verfolgt dabei auch eigennützige Interessen.

Als die amerikanische Wirtschaft 2008 in Trümmern lag, haben wir Europäer noch geglaubt, dass der Sturm wahrscheinlich an uns vorbeiziehen würde. Schließlich hatten die meisten europäischen Banken Verpflichtungen vor allem innerhalb Europas und nicht in den USA (eine Tatsache, die uns heute neue Kopfschmerzen bereitet). Wenn es negative Auswirkungen gäbe, so der damalige Irrglaube, dann wären sie sicherlich auf eine vorübergehende Exportflaute oder auf sinkende ausländische Investitionen beschränkt. Nachdem die amerikanische Regierung das milliardenschwere „Bailout“-Paket verabschiedet hatte und die US-Wirtschaft erste Zeichen einer Erholung zeigte, waren wir sogar vorsichtig optimistisch. Viele glaubten, dass die schlechten Zeiten vorüber seien – Obama und der Opferbereitschaft der Amerikaner sei Dank.