Wie wir lehren, die Bombe zu hassen
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Wenn wir einen Atomkrieg verhindern wollen, dürfen wir uns nicht länger auf unser Glück verlassen. Vor allem da wir längst wissen, was zu tun ist.

Während der Kubakrise warf ein US-Kriegsschiff eine Bombe so nah neben einem sowjetischen U-Boot ab, dass die Kommunikationssysteme der Sowjets versagten. Die U-Boot-Besatzung verlor die Verbindung nach Moskau. Der Kapitän wandte sich also an seine Offiziere: Sollte er seine Kommandogewalt nutzen und den Start der Atomraketen befehlen? Am Ende ging es glimpflich aus – aber nur dank einer Zwei-zu-eins-Mehrheit unter den drei sowjetischen Offizieren. Es gibt Dutzende solcher Geschichten. Sie alle führen uns vor Augen, wie oft die Welt sich durch menschliche Irrtümer, technische Fehler, Fehleinschätzungen oder -kalkulationen am Rande einer nuklearen Katastrophe befunden hat. Seit Beginn des Kalten Krieges hat uns weniger die Ausgereiftheit von Kontrollsystemen oder staatsmännisches Geschick vor der Zerstörung bewahrt, sondern vor allem pures Glück.