Auf gute Nachbarschaft
Nach der Revolution braucht Tunesien die enge Anbindung an Europa, um seine wirtschaftlichen und politischen Probleme zu lösen. Leider hat sich die Mittelmeerpolitik der EU bisher vor allem auf die Bereiche Sicherheit und Terrorismus konzentriert. Das muss sich ändern. Eine kontrollierte Zuwanderung wäre für beide Seiten profitabel.

Seit 2004 hat die Europäische Union mit der "European Neighbourhood Policy":http://ec.europa.eu/world/enp/index_en.htm verstärkt auf die Punkte Sicherheit und Zusammenarbeit in der Terrorbekämpfung gesetzt. In beiden Fragen lag auch auf illegaler Zuwanderung immer ein Fokus. "Der Maghreb":http://www.theeuropean.de/debatte/4917-union-fuer-das-mittelmeer wurde zu einer Pufferzone zwischen Europa und Afrika – der eine Kontinent sollte nach außen abgesichert, der andere isoliert werden. Dabei hat Europa oftmals auf Zuckerbrot statt Peitsche gesetzt. Den Partnerländern wurden ein besserer Status und eine Achtung ihrer Interessen versprochen. Auch Tunesien hoffte, dass durch eine Zusammenarbeit mit der EU die eigenen Menschenrechtsverletzungen und die Reformverweigerung der Regierung unter den Tisch fallen würden.