Werte statt Währung
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In der Krise steht mehr als nur die gemeinsame Währung auf dem Spiel. Wenn die EU nicht endlich eine gemeinsame Stimme in der Außenpolitik findet, riskieren wir etwas noch Wichtigeres.

In der heutigen Zeit der Finanz- und Staatsschuldenkrise wird die EU oftmals ausschließlich unter ökonomischen Aspekten betrachtet. Der Fokus auf Maßnahmen zur Sicherung unserer gemeinsamen Währung ist auf der EU-Agenda angesichts der zunehmend prekären Lage in den Staatshaushalten einiger Euro-Länder zwar unbestritten prioritär, erschwert jedoch gleichermaßen die Rechtfertigung von Aktivitäten in anderen Politikbereichen der EU. Bislang äußern sich die Auswirkungen der Krise auf die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik vielmehr in Form von schwindender nationalstaatlicher Bereitschaft, gemeinsam außenpolitisch tätig zu werden und weniger als Zahl im entsprechenden EU-Haushaltsposten. Mit dem wachsenden Vertrauensverlust in die EU-Politik seitens der Mitgliedstaaten und der damit einhergehenden zunehmenden Renationalisierung sinkt auch deren Motivation für das gemeinsame außenpolitische Handeln. Dabei sollten wir nicht aus den Augen verlieren, dass die EU - ebenso wie eine finanzielle - auch eine sicherheitspolitische Dimension hat, welche sich in ihrem außenpolitischen Handeln widerspiegeln sollte.