Wende ohne Energie
Schwarz-Gelb steht in Sachen Energiewende auf der Bremse und droht den Rückhalt für das Projekt in der Gesellschaft zu verspielen. Die Kanzlerin regiert mit der Methode Merkel: Lösungen verschieben.

Die Kanzlerin kann Energiewende nicht. Denn in einem bleibt sich Merkel treu: sie fährt auf Sicht. Sie beachtet mehr die öffentliche Stimmungslage und weit weniger die politisch notwendigen Handlungsschritte. Sie weicht Konflikten lieber lange aus, anstatt sie zügig und engagiert zu lösen. Die Energiewende verlangt aber entschlossenes und vorausschauendes Handeln. Sie verlangt Agenda, nicht ad hoc. Schwarz-Gelb bringt die Energiewende nicht voran. Eigentlich ist das keine Überraschung. Dieselbe Koalition, die vollmundig die Energiewende zur zentralen Herausforderung erklärt, ist 2009 angetreten, die rot-grüne Energiepolitik so schnell wie möglich zu kassieren. Die Laufzeitverlängerung für alle Atomkraftwerke war beschlossene Sache – ebenso die Extragewinne für die vier großen Energiekonzerne. Dass es am Ende anders kam, ist bekannt. Ursache dafür war sicherlich der Gegenwind der Menschen und der Umweltbewegung.