Die CSU muss Demut lernen
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Nach der Landtagswahl reden alle vom Niedergang der CSU. Fast frenetisch wird das Wahlbeben medial gefeiert. Doch die Christsozialen sind noch lange nicht am Ende. Mit mehr Demut könnten sie bei der nächsten Wahl wieder als Sieger hervorgehen.

Wenn es so etwas wie Monarchie im freiheitlich-rechtlichen Demokratiesystem überhaupt noch gibt, hatte diese die CSU als Staathalter des Freistaates seit 1957 inne. Fast absolutistisch regierte zuerst Franz-Josef Strauß und dann die Reihe seiner Adepten und deklinierte das Erfolgsmodell des „Bayern first“ mantraartig durch. Doch der Absolutismus à la Ludwig XIV. ist in die Jahre gekommen. Nun folgte am 14. Oktober keine Bayerische Revolution wie einst 1789 in Frankreich. Dennoch: ein spürbarer Riss bleibt es schon auf der Überholspur der sonst so erfolgsverwöhnten und machtpotenten Männerpartei, die sich im Personenkult selbstgenügsam, kritik- und alternativlos feierte. Aber 37 Prozent sind eben auch nicht das Ende der Welt. Aber es bleibt eine magische Zahl, aber eben eine, von der alle Wahlgewinner, seien es die Freien Wähler, die FDP, die Grünen oder die AfD nur träumen können. Selbst in Zeiten des Niedergangs zaubert die CSU noch Wahlergebnisse aus dem Hut, allein der Allmachtsanspruch ist dahin.