Die Büchse der Pandora ist geöffnet
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Das wird nicht gutgehen. Ein deutscher Konzern, der einst dem berüchtigten Chemie-Trust IG Farben angehörte, soll einen führenden US-Konzern, der zudem noch in einer Schlüsseltechnologie arbeitet, übernehmen?

Das Bild vom bösen Deutschen, es ist wieder einmal da. Ganz aktuell, denn ein Sakrileg ist geschehen. Ein deutscher Konzern, der zudem noch in den präsentesten 1.000 Jahren deutscher Geschichte eine indirekte, aber umso wichtigere Rolle spielte, übernimmt einen US-Konzern, der mit Schlüsseltechnologien hantiert, die zur Kontrolle der weltweit wichtigsten Resoourcen taugen. Das Vorhandensein von Grundnahrungsmitteln ist nicht weniger als eine Frage von Krieg und Frieden. Schon tauchen die ersten – noch: indirekten – Vergleiche zwischen Werner Baumann, dem Bayer-CEO, und dem schlimmsten deutschen Diktator auf; „Machtergreifung auf dem Acker“ ist die Schlagzeile des Tages. „Die Übernahme von Monsanto durch Bayer wird die weltweite Abhängigkeit der Landwirte von multinationalen Konzernen verstärken, den Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut und gefährlichen Chemikalien befördern und der Ausbreitung umweltschädlicher Monokulturen Vorschub leisten“, erklärte zum Beispiel der WWF, ganz sachlich. Doch die Kritiker, die es bei sachlichen Kommentaren belassen, werden schon bald übertönt werden. Warum ist diese Vorhersage so einfach? Nun, es gibt einen Parallelfall aus dem Automobilsektor.