Kreuzzug zum Mitnehmen
Der Treibstoff für hitzige Debatten: ein starkes Bauchgefühl ohne lästige Realitätschecks, frei nach dem Motto: Suche Thema, biete Meinung.

Es gibt Themen, bei die Aufregung vorprogrammiert ist. Die "Gleichberechtigung von Frauen":http://theeuropean.de/alexander-kissler/11366-frauenfoerderung-bei-der-bundeswehr und "Homosexuellen":http://theeuropean.de/sebastian-pfeffer/11542-bundestag-lehnt-gleichstellung-von-homosexuellen-in-der-ehe-ab gehören dazu, "Geschlechterbilder":http://theeuropean.de/birgit-kelle/11035-attraktivitaet-des-alleinerziehens, der "Antisemitismus und Israel":http://theeuropean.de/martin-eiermann/10782-grass-broder-und-der-antisemitismus und alles, was irgendwie mit Stammzellenforschung, "Präimplantationsdiagnostik":http://theeuropean.de/michael-schmidt-salomon/7364-pid-zulassung und Abtreibung zusammenhängt. Das Paradoxe daran: Alles das sind Debatten, deren Ausgang kaum konkrete Auswirkungen auf das Leben derjenigen Diskutanten haben dürfte, die sich besonders laut in den Vordergrund drängen. Kein Heterosexueller hat persönliche Nachteile zu befürchten, wenn Schwule und Lesben endlich heiraten dürften. Kein Mann (und auch keine Frau) wird durch die Gleichberechtigung in Beruf und Bezahlung einem Gender-Diktat unterworfen. Keine werdenden Eltern müssen ihre Kinder anders erziehen, nur weil PID und Abtreibung legalisiert sind. Mit der Verteidigung handfester Eigeninteressen lässt sich die Hysterie also nicht erklären. Doch womit sonst?