Bei Siegen wie diesem ...
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... kann der Kater ganz schnell kommen. Auch wenn die Unions-Granden sich „Unendlichkeit“ wünschten, könnte die Ernüchterung also auf dem Fuße folgen.

Das war ein CDU-Wahlergebnis der Superlative: Den höchsten Stimmenanteil seit der „Einheitswahl“ 1990, die größte CDU/CSU-Fraktion aller Zeiten, eine Kanzlerin, die zum zweiten Mal wiedergewählt wurde, was außer Konrad Adenauer und Helmut Kohl keinem anderen Regierungschef gelungen ist. Kein Wunder, dass Parteispitze und Parteivolk am Wahlabend im Konrad-Adenauer-Haus sehr laut „An Tagen wie diesen“ sangen. Doch nüchtern betrachtet ist der Sieg nicht ganz so glanzvoll. Die CDU/CSU hat nämlich ihren natürlichen Koalitionspartner verloren. Ja, sie hat ihn selbst in den Vier-Prozent-Orkus gestürzt. Aus Sorge, ein paar Prozentpunkte und ein paar Mandate an die FDP zu verlieren, hämmerte die Partei ihren Anhängern ein, ja keine Zweitstimme zu „verschenken“. So fielen von den beachtlichen 46 Prozent des schwarz-gelben Lagers 4,8 Prozent unter den Tisch.