Das Geheimnis des Karsamstags
Der Karsamstag ist das Niemandsland zwischen Tod und Auferstehung. Das Turiner Grabtuch zeugt davon, für den Papst besteht da kein Zweifel. Es ist die Ikone des christlichen Auferstehungsglaubens – Zeichen einer unermesslichen Hoffnung. Bis 23. Mai können Gläubige aus aller Welt das Relikt in Turin noch besichtigen.

Ich danke Gott für das Geschenk dieser Pilgerfahrt ebenso wie für die Gelegenheit, eine kurze Meditation mit euch zu teilen, zu der mich der Untertitel dieser feierlichen Ausstellung, “Das Geheimnis des Karsamstags”, angeregt hat. Denn das Grabtuch ist geradezu die Ikone dieses Geheimnisses. Dieses Grabtuch hat einmal den Leichnam eines Gekreuzigten eingehüllt, der in allem dem entspricht, was die Evangelien uns über Jesus berichten, der gegen Mittag gekreuzigt wurde und gegen drei Uhr nachmittags starb. Dies geschah am Vorabend des Paschafestes. Deshalb erbat Joseph aus Arimatäa von dem römischen Prokurator Pontius Pilatus mutig, Jesus in seinem neuen Grab bestatten zu dürfen, das er sich in der Nähe des Golgatha in einen Felsen hatte hauen lassen.