Maschinen denunzieren nicht
Maschinen sind blöd, so blöd wie die Analysten in den Geheimdiensten. Warum will das keiner verstehen?

Bei den Debatten über die Verführungskraft von Algorithmen, Big Data und Neuro-Kleckskunde-Propaganda fällt mir immer wieder auf, dass Kritiker und Gurus im selben Teich der Übertreibungen schwimmen. Dahinter stecken Träume, Horrorszenarien und schlichtweg Idiotie, wie bei den Pionieren der Künstlichen Intelligenz, die noch nicht einmal in der Lage sind, künstliche Gehirne von Kleinkrebsen nachzubauen oder gar zu verstehen. Biologen versuchen das nun seit 30 Jahren – ohne Erfolg. Das Kleinstgehirn des Krabbeltierchens besteht gerade mal aus 30 Millionen Neuronen und kontrolliert den Verdauungstrakt. Man hat bis heute nicht verstanden, wie das funktioniert. Ähnliches werden wir wohl beim milliardenschweren Human Brain Project erleben. Humanoide Maschinen sind Hirngespinste von Science-Fiction-Autoren, Wissenschaftlern und Journalisten, die einem mechanistischen Weltbild hinterherlaufen, "so die Reaktion von Patrick Breitenbach(Link 1)":https://www.facebook.com/breitenbach2/posts/10152313605794052?stream_ref=10 auf die Vorschläge von "Hans Magnus Enzensberger und „FAZ“-Herausgeber Frank Schirrmacher":http://www.faz.net/frankfurter-allgemeine-zeitung/frank-schirrmacher-12826199.html zur Daten-Diät im Internet. Sie bestätigen im Grunde die verkaufsfördernde These der Big-Data-Gurus, der Mensch lasse sich zur Maschine degradieren und könne wie eine Maschine gesteuert werden – auch die ironische Intervention von Enzensberger richtet sich nach Auffassung von "Don Dahlmann":http://www.dondahlmann.de/?p=24474 an den falschen Adressaten: „Er macht es sich ein wenig einfach, wenn er die Schuld bei der Technologie sucht und nicht etwa im Versagen der Politik bzw. des Liberalismus, der Sozialdemokratie (damit meine ich nicht die Partei) und der ethischen Verantwortung der Wirtschaft. Er könnte auf Parteien, Wahlsysteme usw. einprügeln, aber er hat sich die Technologie ausgesucht.“