Was nicht sein darf und dennoch ist
Der Schiedsrichterskandal hat DFB-Präsident Theo Zwanziger irreparabel beschädigt. Er wird wohl zurücktreten. Unter seinem Nachfolger braucht das Schiedsrichterwesen eine grundlegende Reform.

Es ist eine Tragödie: Ein junger, sehr begabter Schiedsrichter entwickelt amouröse Gefühle für einen mehr als doppelt so alten einflussreichen Mann, der seine Schiedsrichterkarriere weiter befördern kann. Ebendieser Mann wird von dem jungen Schwärmer dann der sexuellen Belästigung geziehen, woraufhin der Ältere sich selbst bei Johannes B. Kerner als bisexuell und den Jüngeren als homosexuell outet, was dieser immer bestritten hat. Und weil der den beiden Männern übergeordnete Mann, der Präsident des Fußballbundes, bisher stets dem Jungen glaubte und dem Älteren Vorwürfe machte, ist der Präsident untragbar geworden. Er habe "zwei Menschen auf dem Altar seines Amtes ausgeliefert", sagt der Schiedsrichterfunktionär über den Verbandschef.