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> Debatte um Schambehaarung

Nur keine Scham

Während Pelz als Accessoire gar nicht geht, ist der menschliche Flaum umso begehrter. Ein haariges Thema.

The European

Oh, Mutter Natur, was hast du dir dabei nur gedacht: Hätten die Haare auf dem Kopf nicht gereicht? Gut, Augenbrauen und Wimpern nehmen wir auch noch dankend entgegen, aber mussten es auch welche unter den Achseln, an den Beinen oder der Bikini-Zone sein? Selbst der Rücken und die Bauch-Region bleiben bei vielen nicht verschont, von den Armen ganz zu schweigen. Doch womöglich warst du schon damals ein wahrer Trendsetter und hattest den Riecher für die Trends von morgen. So führte Madonna erst kürzlich ihre Achsel-Frisur, die irgendwie einem gegelten Irokesen glich, vor und Christine Kaufmann „möchte die Lanze für mehr Schamhaar brechen“.

Goldener Flaum und südländische Maskulinität
Was ist denn da auf einmal los, mag sich da manch einer denken, während es den naturverbundenen Menschpelzträgern ein Lächeln der Entzückung ins Gesicht zaubert. Alle Jahre wieder scheinen Stars auf diesen Trip zu sein und möchten damit Stärke und Mut beweisen und eventuell auch die Reanimation der Filzlaus forcieren. Doch selbst bei so viel Toleranz, der Damenbart hat es nie in die In-Liste geschafft. Dabei wird er von so vielen Frauen liebevoll in Form gezupft, besonders blonde Damen sympathisieren mit dem goldenen Flaum, während er südländischen Typen einen maskulinen Touch verleiht. In einer Zeit, in der Waxing-to-go-Studios aus dem Boden sprießen und Rasurfolien zum Junggesellinnen-Abschied überreicht werden, ist dieser neu entdeckte Haar-Exhibitionismus doch äußerst fraglich. Selbst Männer ließen ihre Brust wie die eines Neugeborenen aussehen und zupften sich die Augenbrauen in Form.
Frisurentrends der etwas anderen Art
Und, wenn man es schon wild sprießen lässt, muss man diesen Anblick wirklich mit der halben WWWWelt teilen? Da kann man wirklich von Glück reden, dass einem die Schambehaarung von Christine Kaufmann bildlich erspart wurde. Ist ja nicht jeder so scharf auf den weichen Flaum, wie Vladimir Nabokovs dauergeile Protagonisten. Wer weiß, wohin das noch führt? Ich befürchte schon Trittbrettfahrer in dem Journalismus, die uns Damen mit Artikeln über die etwas anderen Frisurentrends für den Herbst/Winter 2014 beglücken. Bis dahin hoffe ich auf weniger Scham, dafür mehr Gefühl.
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