Der angeschmierte Präsident
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Das farblose Staatsoberhaupt hat seinen Anstrich verpasst bekommen. Weil er Selbstimportanz nicht mit Selbstdisziplin in Einklang bringen konnte.

Angeschmiert. So lässt sich Christian Wulffs derzeitige Situation charakterisieren. Achtzehn lange Monate hat das farblose Staatsoberhaupt nach einem roten Faden gesucht – nun hat Wulff stattdessen einen Anstrich verpasst bekommen. Schuld daran trägt er selbst: erst Kredite, dann Urlaubsreisen und zuletzt die unheilvollen Anrufe bei „Bild“-Chef "Kai Diekmann":http://www.sueddeutsche.de/politik/bundespraesident-in-not-wulff-drohte-mit-strafanzeige-gegen-bild-journalisten-1.1248384 und der letzten Springer-Instanz "Mathias Döpfner":http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,806664,00.html – kein Farbtopf beziehungsweise Fettnapf zu klein, als dass der Bundespräsident nicht zielsicher den Weg hineingefunden hätte.