Revolution oder Versklavung
Nun ist der Hyperlink dran: die Politik in Europa bedroht unsere Freiheit. Es wird Zeit, dagegen aufzustehen!

Wenige Tage ist es her, seit der für die Digital-Wirtschaft zuständige EU-Kommissar Guenther Oettinger die Netzneutralität "beendete":http://www.theeuropean.de/alexander-goerlach/10536-deutsche-politiker-schroepfen-die-startup-economy und somit die großen Telekommunikations-Riesen zu den Türstehern des bis dahin freien Internets machte. Von diesem Teil-Erfolg beflügelt geht es weiter: der "Hyperlink als zentraler Baustein des Internets":https://juliareda.eu/2015/11/leistungsschutzrecht-angriff-auf-den-hyperlink/ soll unter das Kuratel staatlicher Regulierung genommen werden. Damit würde der Freiheitsraum des Internets, fünfundzwanzig Jahre nach seiner Entstehung, geschlossen. "Perry Barlow":http://www.theeuropean.de/john-perry-barlow/7370-der-verlorene-kampf-um-das-geheimnis schrieb am Beginn der digitalen Ära in seinem Internet-Manifest, dass die Politik aus diesem neu geschaffenen Raum, dem Cyber-Space, ausgeschlossen sei, dass sich hier nun eine neue Öffentlichkeit formiere, die sich selbst, nach neuen Metriken organisiere. Die klassische Politik hat dem Internet nie verziehen, dass es existiert. Denn in der Tat: Modelle wie die deliberative Demokratie des Stanford-Professors James Fishkin "zeigen":http://www.theeuropean.de/james-fishkin/11875-deliberative-demokratie, dass es zu für die Gemeinschaft guten Ergebnissen kommen kann, wenn die parlamentarische Vertretung durch andere, echte Repräsentationsformen abgelöst oder erweitert würde. Im Deutschen Bundestag sitzen nämlich keine Farbigen, HIV-Infizierten, allein erziehenden Mütter und Langzeitarbeitslose, sondern ein Haufen Lehrer und Juristen, die die Lebenswirklichkeit derer, die sie vertreten möchten, nicht vollumfänglich kennt oder nachvollziehen kann. Eine ähnliche Bestandsaufnahme gilt auch für klassische Verlage: die vierte Gewalt waren Medien nur insoweit, als sie die Öffentlichkeit herstellten, die für demokratische Prozesse unerlässlich sind. Heute sind Plattformen wie Facebook diese Öffentlichkeit, die Medien nur ein Teil davon, also eine Teilöffentlichkeit. Und so gilt auch hier: die Verleger haben dem Internet nie verziehen, dass es es gibt.