Wer hat, dem wurde gegeben
Einige Gewinner stehen vielen Verlierern gegenüber - die von der Regierung ausgelobte Exzellenzinitiative der deutschen Hochschulen ist eine Pleite. Sie hat die Unis gefördert, denen es ohnehin bereits gut ging und der Rest darf nun schauen, wo er bleibt.

Im nächsten Jahr fallen die letzten Entscheidungen in der Exzellenzinitiative. Von offizieller Seite wird der Wettbewerb als bahnbrechend gefeiert. Er habe „Wissenschaftsgeschichte“ geschrieben, so Bundesbildungsministerin Schavan, und zu einer so „nicht erwartbaren Aufbruchstimmung im deutschen Wissenschaftssystem“ geführt, so der DFG-Präsident und der Vorsitzende des Wissenschaftsrats. So weit die offizielle Wettbewerbslyrik. Die Realität sieht weniger beeindruckend aus. Zweifelsfrei lassen sich zurzeit nur zwei Konsequenzen der Initiative feststellen. Erstens hat sie zu einer starken Konzentration der finanziellen Mittel geführt. Die in den beiden ersten Runden verteilten Gelder entfallen zu einem Drittel auf nur vier Universitäten, die beiden aus München sowie Aachen und Heidelberg, und zu fast zwei Dritteln auf die Top Ten. Das sind jeweils doppelt so hohe Anteile wie im DFG-Förderranking zu Beginn des Wettbewerbs. Unterschiede sind also nicht nur sichtbar gemacht, sondern auch massiv verstärkt worden.