Kein kleiner Schnitt
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Die Beschneidung ist eine zentrale religiöse Tradition und nicht nur im Islam fest verankert. Ein Verbot würde den Kindern schaden und unsere multikulturelle Gesellschaft spalten.

Die religiöse Beschneidung von Jungen geht auf eine mehrere Tausend Jahre alte Tradition des religiösen Lebens in vielen Teilen der Erde zurück. Dabei ist diese Praxis nicht auf eine einzelne Religion oder Volksgruppe zu begrenzen. Zumindest können wir diese Praxis in den drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam in der einen oder anderen Form wiederfinden. Zudem handelt es sich bei der Beschneidung um eine religiöse Praxis, an der stets festgehalten wurde und die bis in unsere Tage weithin praktiziert wird. Einer der Gründe, die dazu beigetragen haben, dass sich die Beschneidung zu jeder Zeit ihre Präsenz im religiösen Leben der Menschen sicherte, ist der Aspekt, dass sie ein wichtiges Identitätsmerkmal der muslimischen, aber auch des jüdischen Glaubens geworden ist. Die Beschneidung hat einen ähnlichen „Verpflichtungscharakter“ wie das verbindliche religiöse Gebot. Dabei spielt neben der Tatsache, dass es sich um ein wichtiges und etabliertes Identifikationsmittel des Glaubens handelt, auch der gesundheitliche Nutzen eine gewisse Rolle. Die Praxis der Beschneidung ist eindeutig und fest im Islam verankert.