München feiert anders
Der Bayerische Filmpreis lockte auch dieses Jahr wieder die Prominenz nach München. Beim feierlichen Empfang standen sich die geladenen Gäste dann auch förmlich auf den Füßen. Doch schnell stellt sich das ansonsten so oft vermisste Familienfestgefühl ein.

Diese schnarrende Stimme, dieser wippende Schnurrbart, dieser alte Herr, der ganz offensichtlich seine Gaudi hat. Willkommen am roten Teppich vor dem Prinzregententheater in München, wenige Minuten vor dem offiziellen Einlass zur festlichen Verleihung des Bayerischen Filmpreises. Ein Zeremonienmeister, gekleidet in einen schweren, bodenlangen, graublauen Militärmantel aus dem Theaterfundus mit lauter glänzendem Tand auf der Brust, dirigiert die ankommenden Gäste. Und brav verharren sie hinter der Abkordelung in der Kälte, nicht mal unters Vordach lässt er sie vor. Schlag sechs Uhr öffnet er die Pforte des Theaters und lässt die Herrschaften in ihrer Abendgarderobe in Grüppchen vor. Alles muss seine Ordnung haben und niemand meckert – wie das hundertprozentig in Berlin der Fall sein würde. Stattdessen amüsiert man sich, schäkert mit dem skurrilen Herrn und ist einfach voller Vorfreude auf einen schönen Abend.