Grundeinkommen – falsches Mittel wegen falscher Analyse
Ohne Arbeit geht’s nicht. Im Kampf gegen die Automatisierung hilft deshalb nicht das bedingungslose Grundeinkommen, sondern eine andere Verteilung des Geldes.

Seit Beginn der industriellen Revolution vor 250 Jahren verändert sich unsere Arbeitswelt rasant. Das ist kein neues Phänomen. Der technische Fortschritt ermöglicht die Automatisierung der Produktionsprozesse und damit hohe Produktivitätssteigerungen. Pro Stunde produziert eine Arbeitskraft heute dank Sachkapital und entsprechender Bildung viel mehr als früher. Entsprechend größer ist der Wohlstand der Gesellschaft insgesamt. Wobei seine relative Verteilung nach einer Phase der stärkeren Angleichung von Arm und Reich im vergangenen Jahrhundert heute wieder auseinanderdriftet. Anfangs bewirkte die Industrialisierung die Verelendung ganzer Bevölkerungsgruppen, weil Arbeitsplätze wegrationalisiert wurden, ohne dass sich andere Beschäftigungsmöglichkeiten in ausreichender Menge einstellten. Der Druck, den das auf die Stabilität der Gesellschaft ausübte, führte zur zentralen Frage jeder auf Arbeitsteilung beruhenden Volkswirtschaft: Wie ist ein Wirtschaftssystem aufzubauen und zu steuern, wie ist insbesondere die Entlohnung der Arbeitskräfte und ihre soziale Absicherung zu gestalten, dass der technische Fortschritt nicht nur einigen Wenigen zu Wohlstand und Macht verhilft, sondern die gesamte Gesellschaft von ihm profitiert?