Mit Bart und Messer
Artikel vom
Die Protestler von Pro-NRW gegen die Salafisten: Die Gewalt in Bonn hat nicht nur die Polizei schockiert – denn Bilder solch brutaler Religiosität kennen wir ansonsten nur aus fernen Ländern. Jetzt darf sich die Gesellschaft nicht spalten lassen.

Da steht sie die Gesellschaft, wieder einmal, und starrt geschockt in den Abgrund, der sich so mittig aufgetan und sie zu spalten droht. Die Bilder aus Bonn, der entfesselte Mob. Die Angst vor Köln, das massive Polizeiaufgebot. Wir kennen derartige Bilder. Seit Jahren suchen rechte und linke Chaoten fast ritualisiert die Republik heim. Und doch hat Bonn eine neue Qualität – die Männer haben Bärte. Wir haben uns in Deutschland daran gewöhnt, dass Religion friedlich ist. Vorbei die Zeiten, als fanatisierte Prediger auf Marktplätzen standen. Vorbei die Zeiten, als öffentlich Himmel gepriesen und Hölle gedroht wurden. Religion ist heute entweder gesittet oder ruhig. Religiöse Mobs kennen wir aus den Nachrichten, aus fernen Ländern, darum kümmern sich Soldaten.