Karitative Arbeit ist Mist
Den Menschen macht zufrieden, wenn er von seiner Arbeit leben kann. Karitative Jobs für Hartz-IV-Empfänger bewirken das Gegenteil, denn sie erleben, wie groß der Graben zwischen ihnen und Normalverdienern ist.

Arbeit ist der Kern einer Gesellschaft. Ich habe noch gut in Erinnerung, wie vor 30 Jahren in der Soziologie große Diskussionen über das Ende der Arbeitsgesellschaft geführt wurden. Diese Diskussion fand ich schon damals unsinnig, denn Arbeit konstituiert eine Gesellschaft. Und die Art, wie gearbeitet wird, wirkt sich maßgeblich auf alle anderen Bereiche aus. Lassen Sie mich ein Beispiel geben: Sollte sich die Befristung von Arbeitsverträgen weiter durchsetzen, bedeutet das für die Lebensplanung einer gesamten Generation eine enorme Erhöhung der Unsicherheit. Menschen um die 30 müssen unter diesen Bedingungen häufig von Stadt zu Stadt ziehen. So lässt sich weder eine Familie gründen, noch kann man sich langfristig niederlassen. Und: Arbeit ist konstitutiv auch für das, was man in der Freizeit macht. Wenn Sie überprüfen, welcher Faktor ausschlaggebend ist für die Wahl des Wohnortes, dann ist das mit Abstand der Arbeitsplatz. Das drückt aus, wie wichtig Arbeit in dieser Gesellschaft ist.