In Maßen, nicht Massen
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1,3 Millionen Alkoholiker in Deutschland können nicht irren: Alkohol sollte stärker besteuert werden. Denn wer seinen Konsum auf 12 bis 24 Gramm Alkohol reduziert, lebt länger und gesünder. Wer wissen will, wie's geht, muss in die Schweiz blicken.

Trinken Sie ruhig weiter, wenn Sie als erwachsene Frau täglich nicht mehr als 12 g und als erwachsener Mann nicht mehr als 24 g reinen Alkohol konsumieren. Denn dann sind Sie, laut BMG-Forschungsauftrag, nur an der obersten Grenze der Gruppe mit einer risikoarmen Konsummenge (Jahrbuch Sucht 2010, DHS). Wenn sich ab jetzt alle erwachsenen Deutschen danach richten würden, wäre die Suchthilfe wie auch die Suchtselbsthilfe trotzdem noch Jahre damit beschäftigt, die 1,3 Millionen Alkoholkranken in Deutschland "abzuarbeiten", die ein abstinentes Dasein lernen müssen, wenn sie gut durchs Leben kommen wollen. So gesehen würden durch ein genussvolles Trinken in den genannten Mengen die Arbeitsplätze in der Suchthilfe verträglich abgebaut. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Suchtselbsthilfe wären lernfähig, auch mit den noch verbleibenden anders Süchtigen, die dann wahrscheinlich vermehrt in der Gesellschaft auftreten würden, umzugehen. Keine Langeweile käme auf. Nun ist es aber so, dass etwa 9,5 Millionen der deutschen erwachsenen Bevölkerung missbräuchlich alkoholische Getränke zu sich nehmen. Die dadurch entstehenden und entstandenen gesundheitlichen Schäden sind enorm und ihre Behandlung (8,4 Mrd. Euro –JBS2010, DHS) wird von den Krankenkassen bezahlt, sprich: auch von denen, die alkoholabstinent leben oder den obigen Maßstab einhalten.